Jahrzehntelang war der Frauenchor Steinebach ein fester Bestandteil des Dorflebens (Bereits vor genau 100 Jahren sang ein Frauenchor zu einer Hochzeit). Die Frauen sangen auf Wunsch von Angehörigen bei Begräbnissen, sie gestalteten Gottesdienste mit, zumeist in der Kirche von Dreifelden, und beteiligten sich im Advent am Singen auf dem Dorfplatz, später am DGH. Seit 1968 wurde der Chor ehrenamtlich von Frau Maul geleitet.
Warum hat sich der Chor nun aufgelöst? - Im Laufe der Jahre nahm die Zahl der Sängerinnen ständig ab. Die Sängerinnen der ersten Nachkriegs-Stunde schieden aus durch hohes Alter oder Tod, neue Sängerinnen konnten kaum gewonnen werden. Heutzutage sind die Frauen fast alle berufstätig, Familie und Haushalt fordern Zeit. So bleibt wenig Freizeit übrig, deshalb mangelt es an Zeit für Chorproben und Auftritte. Zum Schluss hatte der Chor nur noch zehn aktive Sängerinnen, von denen die meisten im fortgeschrittenen Alter sind. Wenn einige wenige von ihnen bei Proben oder Auftritten fehlten, war der Chor nicht singfähig. Darüber hinaus ist die eigentliche Aufgabe des Frauenchors nicht mehr gegeben. Während der Corona-Epidemie war die Begleitung bei Begräbnissen wegen der Beschränkung der Personenzahl nicht mehr möglich, und danach war der Frauenchor nicht mehr gefragt. - in Dreifelden gibt es keine Pfarrstelle mehr, also nur noch wenige Gottesdienste in der Kirche, wo der Frauenchor singen könnte.
Es ist bewundernswert und verdient unseren größten Dank, mit welchem Engagement Frau Maul als ehrenamtliche Dirigentin den Frauenchor bis zuletzt zusammengehalten und geleitet hat. Es ist uns allen nicht leichtgefallen, aber wir mussten letztendlich die Realität akzeptieren und den Frauenchor auflösen.
Anne Lutz