Buchstabe G
Wörter, die nicht unter G stehen, erscheinen unter K.
gaaksen gackern die Hähner (Hühner) g.
gään gegen, zu hä fuhr gään dat Audo; hä sôôt g. misch (sagte zu mir); ẹsch säin g. die Eck kọmmen (habe sie unbeabsichtigt berührt); g. gẹsdern (im Vergleich zu gestern) hômmer hôut schien Wẹrrer; hä hät sisch schleecht g. sẹng Frau benommen; se ẹss su g. de fuffzisch; do hônn ẹsch wat g. dagegen habe ich etwas; gäänanner gegeneinander die säin g. gestuusen; gääniwwer gegenüber
Gäärschd, die; /o.Pl./ Gerste; Gäärschdestẹck, dat; -stegger Gerstenfeld; Gäärschdestrieh, dat; /o.Pl./ Gerstenstroh
Gææß, die; -en Ziege, Geiß de Läit heelen (hielten) aldmôôl Gææßen; Gææßebọck, dä; - bẹck Ziegenbock
Gææsder, dä; /o.Pl./ Ginster; Gææsderbock, dä; -bẹck Zecke, Heckenbock (scherzhaft für verschrobenen Menschen)
Gææsdehẹnnermisch, dä; - Frack Frẹher troochen de Männer ọff dær Hụchzeit ẹmmer en G.
Gææßel, die; -n Peitsche dær Lissjes Heinz leeß de G. ẹmmer su schien knallen
Gaawel, de -n 1. (Heu)gabel mit zwei oder drei Zinken (im Gegensatz zum Grææft); 2. Doppeldeichsel für den Einspänner; 3. Essgerät
Gaawelwenner, dä; -n Gabelwender für Heu
gaggeln kichern, lachen die Mädscher gaggelden ọff däm Schulhof; gaggelisch kichernd laut die Mädscher säin ganz g.; vgl. giggeln
gäggisch verrückt, albern dat ẹss vielleischt en gäggisch Hôhn
gäggisch ọff vernarrt sein in
Gähhọnger, dä; /o.Pl./ Heißhunger dä Kerl hät de G., zwansisch Räiwelskließ wôrn gôrnẹx fær dänn
gähn kọmmen berühren
Gäij, die; Gäijen Geige Beim Ordey's Karlpadden kọmmer frẹher det Gäijspillen liern
Gäijekasten, dä; -kästen 1. Geigenkasten; 2. scherzhaft: große Schuhe dä hät Schoh wie-en G.
Gäijespiller, dä; -n Geigenspieler
Galjen, dä; - Galgen; Galjestrẹck, dä; - /auch SW/ Schlingel, Tunichtgut, Gauner
Gall, die: -en 1. Galle; 2. feuchte Stelle mit Wasseraustritt
Galopp dä; /o.Pl./ Galopp; /RW/ dän hät der Esel ẹm G. verluurn
Galoppschusder, da; -n /SW/ Schumacher, der sein Handwerk schlecht versteht
Galoschen /Pl./ Schuhe (abwertend)
Gäng /nur in/ + ẹn de G. kọmmen/säin in Gang kommen/ sein; sich wieder gesundheitlich erholen; + ze/on de G. säin in Gang sein; + on de G. hônn eine
(Liebes)bekanntschaft haben; Gängelschen, dat; - schmaler Eingang dat Haus hät awwer en kläänes G.; + en G. machen einen (Spazier-)Gang machen sọlle-mær môôl en G. machen?
gannfen begierig grapschen, raffen
Gar(e)f, die; Garwen Garbe (von Gerste, Weizen, Hafer, u.s.w.)
gärn, gärs, gärte (goor), gegärt gären
Ga(r)ssd, dä; Gässd mit Vorsicht zu genießender Mensch dat ẹss-en schlẹmmer G.
Gaul, dä; Gäil /das Normalwort für/ Pferd; Gäilsäbbel, die /PI./ Pferdeäpfel; Gäilshännler, dä; - Pferdehändler
gauzen 1. /abwertend/ bellen dä Hônd gauzde mẹdden ẹn dær Nôôcht; 2. unfreundlich brüllen (vom Menschen) där Karl gauzde ẹm Stall rẹm, dat Veeh kọnn ääm (einem) lææd doon
Gebammel(s)/Gebambels, dat; /o.Pl.; abwertend/ unordentlich herabhängende Kleidung: wat hät die dann fær-en G. on?; vgl. bammeln
Gebännel(s), dat; /o.Pl.; abwertend/ 1. „Gebändel" alles zum Binden dat G. von der Schærz; vgl. bẹnnen; 2. Verhältnis, Liebschaft dat Mienchen gæht änns fest mẹm Willæm, unn dat Emma hät och schon Gebännels mẹm Fritz
gebärn, dau gebärs, gebur, geburn gebären
Gebẹck, dat; -er Gebück, geflochtene Hecke om Gebẹcksplatz wôr freher de Gemæænsveehweed (Gemeindeviehweide)
Gebẹss, dat; -er Gebiss dä hät-en G. wien Gaul
Gebinn, dat; -er ein Holzfußboden die Fuuchen (Fugen) ẹm G. wuurn ẹmmer grießer (größer); dat G. mẹt Nut unn Fẹrrer (Feder) verlään (verlegen); vgl. binnen
gebläfft schockiert
Geboller, dat; - Gewitter Wat ẹss dat hôut wẹrrer fær-en G.
Gebraddel, dat; /o.Pl.; abwertend/ Geschwätz ẹsch kann dat G. baal nimmi (nicht mehr) hiern; vgl. braddeln
Geck, dä; Geggen Narr, Verrückter; /RW/ jeder G. ẹss annersch(d) jeder hat seine Macken, Besonderheiten; + en G. on wat/ämes (ge)frääsen hônn vernarrt sein in jmd., etw.; + G. ẹm Rään /verstärkend/ Geck; -geck /reihenbildend/ Fan, z.B. Gäilsgeck; geggisch verrückt; + mach disch net g. mach dich nicht verrückt; dat wôr ganz g. ọff dän Kerl; dat hät dän ganz g. gemacht
gedææmbd /nur in/ + gedææmode Gadọffeln ein Kartoffelgericht; Gedææmbde /Pl.; ebenso/
Gedähts, dat; /o.Pl.; abwertend/ unnötiges Getue dä mäscht en gruß G. ẹm sẹngen Gebuurdsdaach. (vgl. Gedööns)
Gedärms, dat; /o.Pl./ Gedärm
gedeihen gedeihen /Sprichw./ Onreecht gedeihd nẹt
gedẹllen gedulden dau muß disch noch en bẹssjen g.!;
gedẹllisch geduldig dä Lehrer wôr arrsch g. mẹt dän Kẹnner
Gedọkdersch, dat; /o. PI.; abwertend/ Herumdoktern dô hät dat ganze G. nẹt geholfen
Gedôld, die; /o. Pl./ Geduld
Gedööns, dat; /o.Pl./ Aufhebens (lautstark); + vill G. machen: dä mäscht vill G. ẹm dat bẹssjen Arwet; /RW/ vill G. unn nẹx dehẹnner! (vgl. Gedähts)
gedubbd gepunktet dat wôr-en g. Mọsder; /Sprichwort/ dat ẹss gehubbd wie g.
geel gelb; quittegeel quittengelb, leuchtendgelb; schẹssgeel scheißgelb
geelen dau gẹlls, (dat gẹllt) gegôôlen gelten
Geelingschen, dat; Geelingscher Goldammer
geern gern(e) ẹsch kọmmen g. ọff Besúch
Geerschd, die; /o.Pl./ Gerste
Geeß, die; -en 1. Gießkanne nämm dær de G. unn mach de Blôômen nass!; 2. Ausgießer der Gießkanne
geeßen (dau geeß), geeßte, gegeeßt gießen; ẹt geeßt wie aus Ææmern es regnet sehr stark
geewen (dau gẹffs, hä gẹfft), goôf (ẹsch gääf), gegeewen geben; /RW/ dat gẹrret!? Das gibt es? suwat gẹrret!? so etwas gibt es!?; ẹt gôôfer es gab welche; zwaai unn zwaai gẹt (macht) vier; /RW/ gẹfmôôl (gib mal) Ôôcht! pass mal auf! wo gẹrret dann su-wat /Erstaunen, Entrüstung/ das darf es nicht geben; werden dat gẹrren („gibt einen") Soldat, Schnäirer; /RW/ wat härr-et dann aus däm gegeewen? was ist aus dem geworden?; /RW/ dä/die/dat gẹt dær kannen daraus wird nichts; /RW/ dat gẹt wat das gelingt; da passiert etwas
Gefach, dat; -er Fach in einem Regal u.a.; Rechteck in der Fachwerkwand
gefallen, gefälls, gefeel, gefallen gefallen
Gefallen, dä; /o.Pl./ Gefallen kannsde mær môôl en G. doon?; gefällisch gefällig die Bôuwerschfrau wôr arrsch g.; + dô wôr wat g. da war was los
gẹfdisch giftig
Gefissel dat; /o.Pl./ andauerndes dünnes Regnen ẹsch woll dat G. dät ọffhiern; vgl. fisseln
Gefuddel/Gefuddels, dat; /o. Pl.; abwertend/ schlechte, flüchtige Arbeit; schlecht gemachte Sache nau guck dær môôl dat G. on!
Gegauz, dat; /o.Pl./ Gebrüll loss dat G. säin, ẹsch kann-et nimmi hiern
Gegiggel, dat; /o.Pl.; abwertend/ das Gegickel, albernes Lachen kọnnd ihr dat G. môôl säin lôssen?
Gehacks/Gehackdes, dat; /o.PI./ Gehacktes, Mett kannsde noch en vierdel Pônd G. vom Metzger mẹtbrängen?
Gehannsdruschel, die; -n Johannisbeere; Gehannsdaach, dä; -e Johannistag
Gehærnskasden, dä; - /derb/ Kopf ẹsch schlien dịsch ọff dẹngen G.; strẹng dẹngen G. môôl en bẹssjen on
gehierisch „gehörig", gewaltig dä hät dôbei g. verdäänd (verdient)
gehiern gehören
Gehọwwener Koochen, dä; gehowwene Koochen reibekuchenähnlicher Mehl- Kartoffelkuchen
Gehuddel, dat; /o. Pl.; abwertend/ flüchtige, unordentliche Arbeit su-en G. machen ẹsch nẹt mẹt
geipsen mit heller Stimme schreien, kreischen
Geitz, die; /o.Pl./ Schrei dä dôôt færchderlische G.
Gejôômer, dat; /o.Pl./ Gejammer; vgl. jôômern
Geklẹngel, dat; /o.Pl./ Klüngelei; vgl. Klẹngel
Geknaatsch, dat; /o.Pl.; abwertend/ Gejammer dat G. wôr gruß, wie hä dat Geld verluurn hat
Geknäil/Geknubbel, dat; /o.Pl./ unordentlich Zusammengestopftes: wat häsde dann dô færn G. ẹn dær Bọx, doo dat Hemd môôl ordendlisch on; ọff däm Môært wôr-en G. von Läit
Geknọdder, dat; /o.Pl.; abwertend/ Gemecker ẹsch säin dat G. satt, sall-hä doch die Arwet alææn machen
Gekrẹsch, dat; /o.Pl.; abwertend/ Weinerei ẹsch kann dat G. nimmi (nicht mehr) hiern; vgl. kreischen
Gekrẹtzel, dat; /o.Pl./ unordentlich Geschriebenes
Gelææfs, dat; /o.Pl./ Lauferei
Geläbsch, dat; - 1. Übergeschwapptes; 2. wenig Wertvolles dat ẹss dach alles nur G., wat wällsde dômẹt onfæængen?
gelähm weich, nachgiebig
Gelaut, dat; /o.Pl./ Antwort, Außerung (Reaktion) Ẹsch hônn-en pôôrmôôl gefrôôcht, awwer hä goof mær kææ Gelaút.
Geld, dat; /o.PI./ Geld; Geldbäijl, dä; -er Geldbeutel
gelẹngen, gelẹngs, gelọng, (dat ẹss gelọngen) gelingen
Gelẹngs, dat; /o.Pl./ Geschlinge (Lunge, Herz u. Gurgel des Schlachtviehs)
gelẹnn gelinde
gelẹrren angesehen dä aal Kôôrschtsack wôr nẹt good g.
gelẹsdisch „gelüstig" begierig ẹsch säin ẹmmer ọff Äbbel g.
gẹllen, gôhl, gegôhlen gelten
Gẹlls, die; -en jukende Hautschwellung, Insektenstiche mær wôrn ẹm Hoffmanns Wäiher bôôren, ẹsch hônn de Ballsch (Körper, Balg) voll G.
Gelômp(s), dat; /o.Pl.; abwertend/ Lumpen, Zeug kannsde môôl dat ganze G. fortdoon?
gelôssen gelassen, gleichmütig
Gemään, die; -en Gemeinde ẹn usser G. gẹrret hôut käh Bôuwern mieh (in Archivalien noch des 18. Jhds. oft überwiegend in nhd. Form Gemein)
Gemäänsbelles, dä; -er Gemeindestier, der zur Befruchtung der Kühe von einem Bullenpfleger im Auftrag der Gemeinde gehalten wurde Anstẹngs unn Hannwẹllms hadden ẹmmer dän G
Gemäng, dat; /o.PI./ Durcheinander von Sachen ẹn däm G. fọnn sisch känner Mieh zereescht
Gemarjen! Guten Morgen!
Gematschel, dat; /o.PI./ Matscherei (z.B. auf dem Teller) hier môôl mẹt däm G. ọff!
gemẹdschd „gemützt" /nur in/ + (nẹt) good g. säin (nicht) gut gestimmt sein dä ẹss nẹt good g., lôssen hôut ẹn Roh
Gemees, dat; /o.Pl./ 1. Gemüse dä Richard ẹßt nẹt geern G.; 2. junge Leute wat well dat grään G. dan ald ẹn dær Disco?
gemein gewöhnlich, mit hoher sozialer Stellung, aber volkstümlich dat ẹss zwar en huh Dier, awwer dä ẹss ganz gemein gebliwwen
gemôhnen anmahnen
Gemuggel, dat; /o.Pl.; abwertend/ unsaubere Wirtschaft bei su-em G., dô wẹll ẹsch misch nẹt on de Dẹsch setzen unn wat ääsen (essen)
Gemullmer, dat; /o.Pl./ Durcheinander, unaufgeräumte Sachen
Genählten, die; /PI./ genagelte Schuhe De G. wuurn ọch ẹn dær Schuul ongedohn.
genau genau; hä ẹss dô arrsch g. da ist peinliche Sorgfalt nötig; /scherzhafte RW/ nẹx Genaues wæß mær nẹt man weiß nichts Genaues
geneeßen, dau geneeß, genoss, genossen genießen
genooch genug
(Ge)nôôwend Guten Abend; (Gọn)dach Guten Tag; (Ge)nacht Gute Nacht; Goore(n) Môrjen Guten Morgen usw.; alles nochmals gekürzt zu Gooren, Guuden
gepindevoll überfüllt dat Zẹmmer wôr gepindevoll
Gepischber, dat; /o.Pl./ Geflüster(e) dat G. muß jetz ọffhiern; vgl. pischbern
Gequaatsch, dat; /o.Pl.; abwertend/ Geplärr ẹsch kann dat G. nimmi (nicht mehr) hiern
Gequellde /PI./ Pellkartoffeln; vgl. quellen, Quellmänner
Gerääs, dat; /o.Pl.; abwertend/ Kram, Krempel kannsde dat G. môôl wegrôumen?
Geräht /nur in der RW/ dat gẹft kææ G. das kann nicht gelingen
Gerẹch, dat, /o.Pl./ handwerkliche Begabung Dä hät Gerẹch fær sẹng Arwet.
gerẹnnen, gerẹnns, gerọnn, gerọnnen gerinnen
Gerẹst, dat; Gerẹsder Gerüst
Geriews Geriebene, rohe Kartoffeln
gerôôren (ẹt gerät), ẹt gereet, ẹt ẹss gerôôren geraten, gelingen ẹsch wẹll, dat gereerem ich wollte, dass es ihm geriet, dass er es erfolgreich zu Ende bringt
gẹrret gibt es dat gẹrret nẹt
gerwen 1. gerben; 2. verprügeln dä Jọng wôr de letzde Zeit su fresch, dem mußd-ẹsch môôl rischdisch dat Fell g.
Gesææsch, dat; /o. Pl.; abwertend/ leeres Gerede, Geschwätz ẹt kọnn dat G. nimmi hiern; vgl. sææschen
Gesabbel, dat; /o.Pl./.; abwertend/ Geschwätz ẹsch kọnn dat G. nimmi (nicht mehr) aushaalen (ausstehen); vgl. sabbeln
Gesäi, dat; /o.Pl.; abwertend/ Geschmiere wer hät dann dat G. häi gemacht
Gesäijer, dat; /o.Pl.; abwertend/ langweiliges Geschwätz hier môôl ẹff mẹt dẹngem G.; vgl. säiern
Geschäfd, dat; -e Geschäft + dat ẹss en arm G. mẹt däm „es geht schlecht mit ihm" (wenn jmd z.B. vollkommen verpflegt werden muss; 2. /Pl./ Geschäfder Läden mir wôrn ẹn drei Geschäfder, hônn awwer nẹx gefẹnnen
geschäid „gescheit" /gleich üblich wie kluuch/ klug; + dau bẹss nẹt rẹschd g., dat kammer (kann man) doch nẹt machen du bist wohl nicht ganz bei Trost, das kann man doch nicht machen; dat häsde g. ongestaald (angestellt); wie nẹt g. (besessen) rannde dä fort
Geschärr, dat; /o.Pl./ „Geschirr" Sachen dat ganze G. wegrôumen; mẹt anner Läits G. viersischdisch ẹmginn; + sisch än-det G. schmeisen/lään sich ins Zeug legen; abwertend/ + dọmm G. schwätzen dummes Zeug reden; ẹm G. säin emsig, aufgeregt sein; /Sprichw./ wie der Herr, su-det G.
geschehen (ẹt gescheed), geschôh, - /nur in/ dat gescheerem (geschieht ihm) reeschd; … gescheeren (geschieht ihnen)...
geschẹllert gerissen, gesprungen /RW/ Geschẹllerte Dẹbber, die haalen lang totgesagte leben länger
Geschẹss, dat; /o.Pl.; abwertend/ „Geschiss" Getue mach nẹt su-en G. ẹm die Sach
Geschlachdes, dat; /o.PI./ Fleisch- und Wurstwaren durch Hausschlachtung hôrrer (habt ihr) noch G.?
Geschlôdder, dat; /o.Pl./ eine unsichere, wacklige Angelegenheit wat ẹss dat dann fær-en G.
Geschnarks, dat; /o.PI./ Geschnarche dat G. kọnnsde dọrch de Waand hiern; vgl. schnarksen
geschwänd geschwind
Geschwulsd, dat (!); -e die Geschwulst
gẹsdermẹddach gestern Mittag
gẹsdermorjen gestern Morgen
gẹsdern gestern
gẹsdernômmẹddach gestern Nachmittag
gẹsderôôwend gestern Abend
Gesẹnnel, dat; /o.Pl./ Gesindel mẹt su-em G. gẹff disch besser nẹt aaf
Gesischd, dat; -er Gesicht; /RW/ dä mäscht en G. wie drei Daach Rään(wẹrrer) wie drei Tage Regen)
Gesôcks, dat /o.Pl./ Gesindel, liederliche Leute je grießer dat Darf wærd, desto mieh Gesôcks kreen mær ọch
Gesọdder, dat; /o.Pl.; abwertend/ dummes leierhaft vorgetragenes Gerede; vgl. sọddern
gesônd gesund
Gesôndheit, die; /o.Pl./ Gesundheit
Gespaarde, dat; /o.Pl./ Ersparnis dat hônn ẹsch vom Gespaarde bezahld
Gespann, dat; -e Gespann
gespẹckt /steigernd/ ganz, sehr dä Saal wôr g. voll mit Läit
Gestẹck, dat; /o.Pl./ Schotterunterbau aus von Hand zerkleinertem Gestein
Gestell, dat; -er Gestell; dat ẹss en lang G. (ein großer Mensch)
gestooft dumm, unbeholfen dä lææft wie gestooft durch de Geeschend
Gestrẹbb, dat; /o. Pl./ Gestrüpp
Gesuddel, dat; /o.Pl.; abwertend/ Gesudel lôss dat G. mẹt däm Wasser (säin); vgl. sullen
Getẹffdel, dat; /o.Pl./ kleinliche, tüftelige Arbeit su-en G., dat läicht (liegt) däm
Getọddel, dat; /o.Pl./ Gestammel hã kọnn dat G. nimmi onhiern
Gewaald, die; -en Gewalt; /Spruch/ mẹt G. hẹfft mær-en Gææß hẹnnen rẹm
Gewäh, dat; /o.Pl./ Elan, Schwung ẹm G. säin in Bewegung sein, sich bemühen die säin freh môrjens ald ẹm G.
gewæhnen gewöhnen, s. anpassen ẹsch kammisch nẹt dô drôn g.; wat gewæhnd säin es gewöhnt sein
gewährn /nur in/ + g. lôssen gewähren lassen, in Ruhe lassen mær muß dat Känd g. lôssen, dat ẹss en Gewährngelôssener (Mensch, der sich ruhig, teils phlegmatisch verhält)
Gewann, die; -er mehrere parallel liegende Felder oos G. unn die vom Nôôber lôôchen onenanner
gewærdisch gewärtig dô mußde g. säin, dat dä nẹt kẹmmd
Gewärms, dat; /o.Pl./ Gewürm unner däm Laaf (Laub) wôr allerhand G.
Gewäsch, dat; /o.Pl.; abwertend/ Geschwätz ẹm däm sẹng dọmm G. geewen ẹsch gôr nẹx
Gewehl, dat; /o.Pl./ Getümmel, Gewühl ọff dær Kermes, dô wor-en G.
gewẹnnen, dau gewẹnns, gewọnn, gewọnnen gewinnen
Gewẹrrer, dat; -n Gewitter
gewẹrrern gewittern
gewẹss gewiss, sicher ẹt ẹss nẹt g., ọbbe (= ob er) kẹmmd; dä wærd dat g. nimmi (nicht mehr) machen
Gewischd, dat; -er 1. Gewicht; 2. Gewichtsstein: doo noch zwaai klääne Gewischder nôhlään (nachlegen), dann stẹmmdet (stimmt es)
gewôhr wärn erfahren, herauskriegen, in Erfahrung bringen
Gewôrschdel, dat; /Pl./ Durcheinander
Gezæænk(s), dat; /o.Pl./ Zankerei, Streiterei dat G. muß jetz ọffhiern, ihr Dollmänner!
Gezammel dat; /o.Pl.; abwertend/ unordentlich herabhängendes Haar oder Fäden am Stoff schnäid (schneide dir) môôl dat G. von der Bọx aaf, dat de wẹrrer onstännisch ausseis(d) (aussiehst); vgl. Zammel
Gezubbel, dat; -, /o.Pl.; abwertend/ hinderliche, nicht richtig sitzende Stoffteile wat ẹss dat dann færn (für ein) G. om Haals?
Gíddar, die; -n Gitarre
Gierdel, dä; -er Gürtel
giewen gähnen ẹsch säin su meed, ẹsch muss ẹmmer g.
Giggel, dä; -er 1. Hahn; 2. jmd., der übertrieben stolz einhergeht; Giggelsstẹch, da; /o.Pl./ kleine weißliche Keimscheibe am Eidotter
giggeln albern lachen (bes. von jungen Mädchen) die Mädscher giggelden bei der ganzen Fäijer; vgl. gaggeln
giggsen stechen
Gimm, die; -en Keim
gimmen keimen (von Kartoffeln) die Ibbsen (Kartoffeln) hônn ald arrsch gegimmt
ginn (dau gææs, gih!), gẹng, gegangen gehen hä gẹng ẹn dat Geschäfd (...in das Geschäft); ... ẹn de Stadt (... in die Stadt); hä gæht ọff (auf) de Arwet (... zur Arbeit), ọff de Môært (zum Markt); ọff de Gemææn/det Amt g.; mẹt däm/mẹrrem Mädschen ginn ein Verhältnis mit einem Mädchen haben; duud ginn sterben; + ẹn ännem hin g. in einem Aufwasch/Arbeitsgang gehen;v/Kurzform/ dô gæære (da geht er); gẹhret (geht es)
Giwwel, die; -n Giebel; Giwwelspẹtz, die; -en Giebelspitze; /Sprichwort/ dä hät de Giwwel schebb (er ist betrunken) gl- siehe auch kl-
glæænsen glänzen; glæænsịsch glänzend dä Stoff ẹss ganz g.
gläiren, dau glaits, glẹtt, geglẹrren gleiten
glatt, gladd glatt; /steigernd/ total vollkommen dä-ẹss g. verrẹckt
Glẹck, dat; /o.PI./ Glück
glẹddschen glitschen, gleiten
gleewen (dau gleefs), gleefde (glaafde), gegleefd (geglaaft) glauben
glehn glühen; glähnisch (sh. glienisch) glühend en g. Äisen; en glähnischen Kopp hônn Fieber haben; glähnisch hææß /steigend/ glitze glähnisch hææß; glähnisch-ruut rotglühend
gleichen, dau gleichs, glẹch, geglẹchen gleichen
gleisch 1. gleich; /auch Normalwort für/ 2. eben det Aggerstẹck g. schlebben (mit der Egge einebnen); /RW/ hä sprẹngt mẹt gleische Feeß dôränn (darein) Gleischen, dat; /o.Pl./ Ebene; auf ebener Fläche, wo es nicht mehr steigt: noch en bẹssjen hiher, dann säimer (sind wir) om G.; gleischlich machen gleichen, gleichmachen dän Mẹst g. den Mist auf dem Misthaufen verteilen, so dass er eben aussieht
gleischen, glẹsch, geglẹschen gleichen dat gleischt däm wie-en Aai däm anneren; gleisch-gẹllisch gleichgültig
glẹmmen, dau glẹmms, glọmm, geglọmmen glimmen
Glẹtsch, die; -en Eisbahn, glitschiger Boden
glienisch glühend
Gloot, die; Glooren Glut
glotzen /abwertend/ glotzen; Glotzkopp, dä; -käpp /SW/ Dickkopf
Glucks, die; -en Glucke, Bruthenne
Gnẹck, dat; -er Genick; Nacken
Gnôôd, die; /o.Pl./ Gnade dær leewe Gọtt hat G. mẹrrem (mit ihm)
Gôærden, dä; Gäärden Garten; Gôærdeôærd, dat; -äärder Gartengrundstück; Gôærdenzaun, dä; -zäin Gartenzaun
Gọdd, dä; /o.Pl./ Gott Dæ leewe Gọdd saiht alles; /RW/ dä kennt kää Gọdd unn kää Gebot der kennt keinen Gott und kein Gebot; /RW/ Gọdd waales (Der Ausdruck "Gott waalte es" stand früher immer, heute aber kaum noch vor jd. Beginn einer neuen Tätigkeit, ganz gleich, ob man Kartoffeln ernten wollte oder einen Kuchen in den Ofen schob) Gọdd waales, de lbbsen säin gerôôren
gọllwern schreien, lärmen, schimpfen dä gọllwerde, dat wôr ẹm ganze „Widdschen" (Ortsteilbezeichnung) ,Im Wiedischen') ze hiern
gọnnen, gọnnde, gegọnnd gönnen hä hät sisch ẹmmer wat gegọnd; Gọnn, /nur in/ + de G. ondoon jmdn. die Gunst erweisen, jmdm. die Ehre antun; freundlich anreden
gôôgelisch 1.dürr wat ẹss dat doch-en g. Mädchen; 2. unbeholfen, unsicher, zittrig
goot (goore), besser, om besden gut /in vielen Bed. wie im Hochdt./; + goore Läit säin (miteinander befreundet sein); + dä hät goot (ohne eigene Belastung) schwätzen; + wär ẹsch goot (glücklich) dehææm; + bẹss-dẹ su goot bitte; + dô säin ẹsch dær goot fær dafür bürge ich; + ämes goot schwätzen jmdm. (gut) zureden; + g. dôbei säin wohlgenährt, dick sein; /auch/ sich gut fühlen; + g. drôn säin gut gehen dær Albert, dä ẹss nẹt g. drôn, dä läicht ẹm Krangehaus; /Spruch/ ọch g., sôht (sagte) dær Flihfänger, unn hadde en Laus gefangen; /als Kurzform ge- in/ (Ge)môrjen, Gemárjen Guten Morgen
gọọtginn gutgehen
Gooth, die; -en Patin
gôr gar; + nẹt ganz g. (ẹm Kopp) säin etw. einfältig sein
gôrksen aufstoßen
gôrnẹx gar nichts su vill wie g. (sehr wenig)
Gôsch, die; -en; /abwertend/ Mund haal endlisch dẹng G.!
Gôumen, dä; - Gaumen
Grææfd, dä; -en Gabel mit mindestens vier Zinken zum Mistladen (Mẹstgrææfd) u.a.
grään grün; grôôsegrään grasgrün
Gräänmoos, dat; /o.Pl./ grünes Gemüse, Spinat
graawen (dau griffs), groof, gegraawen graben
Graawen, dä; Grääwen Graben
graddeliern gratulieren dær Erwin kẹmmt wẹrrer nẹt zọm g.
gräis altersgrau (Haarfarbe)
Grammel, da; /o.Pl./ heisere Stimme, Halserkältung stw., das die Atemwege versperrt) ẹsch hônn en G. ẹm Haals; grammelisch heiser sẹng Stẹmm ẹss ganz g.
grämbelisch (veraltet: grææmbelisch) zerknittert
Gränd, die; /o.Pl./ Schorf, Grind
grandisch übellaunig
grapschen schnell greifend wegnehmen die Kẹnner grapschden ẹmmer nôh de Plätzjer
Grẹffel, dä; -er 1. Griffel; 2. Finger (abwertend)
greifen, dau greifs, grẹff, gegrẹffen greifen
Greinsack, dä; -säck Nörgler, Greiner
Grẹnnel, dä; -er Längs- und Zugbalken beim Holzpflug
Grẹtz, die; /o.PI.; nur in/ (kään) G. ẹm Kopp hônn dumm sein
Grief, die; Greewen ausgelassener Speck, Grieben
Grießde, die; /o.PI./ Größe wat fær en G. häsde ẹn de Schoh?
Gripps, dä; /o.PI./ Verstand
Grittchen, dat; Gritscher /auch SW/ eine bizarre/eigenwillige Frau sais-de, (siehst du) dô viern kọmmen die zwaai Gritscher aldwẹrrer ongezoggeld!; Grittchen rier mich nẹt ôn Bezeichnung für eine empfindliche Person
Grọllekobb, dä; -käbb Lockenkopf (auch: Grọlles)
Grônd, dä; /o.Pl./ 1. Grund; 2. Boden; grôndverkiehrd vollkommen falsch dat ẹss g., wenn de bei der Gripp nẹt em Bett läien bläifs
grôô grau; katzegrôô katzengrau, hat auch die Bedeutung von: mit Vorsicht zu genießen sein bass ọff, dä ẹss net ganz k.
grôôdsu ebenso se ẹss g. gruß wie dau; geradenoch ẹt hät g. geklappt
groof grob dat Mehl ẹss ganz g. gemôhlen; barsch dat ẹss en groower Hannes
Grôôfooß, dä; /o.Pl./ Hahnenfuß (Unkraut)
Grôômisch, dä; /o.Pl./ Grummet G. machen; /Spruch/ dä G. muß om Räächen träijen (d.h., um ihn zu trocknen, muss er stets gewendet werden)
Grôôs, dat; /o. Pl./ Gras
Grôôsbaam, dä; -beem Sensenstiel
grôôsen 1. grasen; 2. herumarbeiten hä grôôst ẹn der Werkstatt
Gros, dat; /o.PI./ 12 Dutzend
Grọschen, dä; - od. Grọschener Groschen, Geld haal dẹng G. zesaamen
Grotz, die; -en Apfelkern
Grọtzmọster, dat; -n verkorkstes Ding oder Person
gruß, grießer, om grießden groß; die Kẹnner säin schnell g. (groß, erwachsen) wuurn; + ẹsch doon dän Gebuurdsdaach nẹt g. (nicht besonders) fäijern; + ẹt wuur nẹt g. (umständlich) dôvon geschwätzt; dô hät sisch g. (im Ganzen) nẹx geännerd grußjährisch mündig wie hä g. wuur, hômmer (haben wir) im det Haus iwwertrôhn (überschrieben)
Gruuf, die; Gruuwen Grube
guggen gucken, schauen
Guggug, dä; - Kuckuck; /Aberglaube/ wenn dær G. reeft unn de häs Geld ẹn dær Täsch, dann häsdet (hast du es) och det ganze Jôhr
Guggucksblôôm, die; -en Buschwindröschen
Gummer, die; -n 1. Gurke; 2. /abwertend/ Nase wat hät dä fær-en gruuse G. (ẹm Gesischd)
Gummiwôôn, dä; -wään gummibereifter Wagen
gungeln etwas mit Mühe durchschneiden oder durchsägen