„Stänebächer platt“ Buchstabe S Teil 1 | Aktuelle Nachrichten und Informationen

„Stänebächer platt“ Buchstabe S Teil 1

Buchstabe S (Teil 1)

Der Buchstabe „S“ wird aufgrund seines umfangreichen Wortschatzes in mehreren Teilen veröffentlicht.

Sææch, dä oder die; /o.Pl.; veraltet/ Seiche, Urin

sææchen /veraltet/ seichen, urinieren dær Chrẹsde Willi krich ẹmmer gään de Gôôrdezaun gesææchd

Sææf, die; -en Seife

Sææl, dat; Seeler Seil

Saals, dat; /o.Pl./ Salz; + äämes änd (in das) S. hauen jmdn. hereinlegen; /RW/ dä hät se bei mir noch ẹm S. läien der hat von mir noch eine nicht vollzogene Strafe zu erwarten

Saalsbreeh, die; /o.Pl./ Salzlake zum Einpökeln

saalsen, (dau saals, hä saalst), saalste, gesaalsen salzen

Saam, dä; /o.Pl./ Saum

Saand, dä; /o.Pl./ Sand

Sääns, die; -en Sense die S. wôr goot gehærft

Säänseschuuner, dä; -n Sensenschoner

Säät, die; Säären Saatwanne für das Saatkorn

Sabbatschänner, dä; -n jmd., der auch am Sonntag nicht unbedingt erforderliche Arbeit verrichtet

Sabbelaa(r)sch, dä; -ææ(r)sch /derb; auch SW/ Dummschwätzer

sabbeln 1. sabbern dat Känd sabbeld dem Kind läuft der Speichel / das Essen aus dem Mund; 2. /abwertend/ schwätzen sabbel nẹt su vill, schaff watt!

Sabbelschniss, die; -schnissen /derb; auch SW/ Schwätzer(in); Sabbeltäsch, die; -en /abwertend; ebenso/

Sach, die; -en Sache /RW/ dat säin su Sachen so ist es; das kommt vor

sachde sacht; + s. machen etw. langsam, nicht so schnell machen

Sack, dä; Säck 1. Sack zum Füllen; 2. Hodensack; /RW; vulgär/ dau gæhs mær ọff dæn S. du nervst mich gewaltig

Sackbännel, dä; -er Kordel zum Zubinden von Säcken

Sackdọọch, dat; -deecher /veraltet/ Taschentuch

Sackôuwer, die; -n Taschenuhr

Sadan, dä; /o.Pl./ 1. Satan; 2. Bösewicht dat ẹss der reinsde S.; dau S., wat häs dau dann ald wẹrrer ongestald

Sadansbrôôren, dä; /o.Pl.; auch als derbes SW/ Bösewicht

Saddel, dä; Säddel Sattel

Saddelrähmen, dä; -er Tragriemen beim Pferd

saggen (ẹt saggt) sich setzen ẹsch stômben de Sack môôl ọff, dômẹt dat Korn saggt

sähn (dau sais/siehs, hä sait/sieht), sôh (mir sôhen), gesähn sehen dô siehret (sieht es) ganz goot aus; sehrer seht ihr; bei äämes/wat s. nach jmdn. / etw. sehen

Säid, die; /o.Pl./ Seide dat ẹss en Kerl wie Samt unn S.

säiern langweiliges Zeug schwatzen Nau hier endlich môôl ọff ze s.!

Säih, die; -en Seihe, Sieb

Säihdooch, dat; -deecher 'Seihtuch' eine Mull-, Windeleinlage zum Filtern der Milch

säihen /Normalwort für/ filtern, seihen Mälch s.

Säihleffel, dä; -n Schaumlöffel (mit Löchern)

Säimuhr Schimpfwort: „Schweinemohr"!

säin (ẹsch säin, dau bẹss, hä ẹss, mir säin, ihr säid, se säin), wôr (dau wôrs), geweesd sein dat säiner genooch das sind genug (davon); säin /mit Dativ; Normalwort für/ gehören dat- ẹss mir das gehört mir; „Wie ẹss-et?" - „Et ẹss, wie et ẹss" „Wie gehts?" - „Es geht ganz gut."; /zusammengezogen/ saimer sind wir dô säimer gegangen; sind mir die Stiwweln säin-mær („sind mir" gehören mir) nẹt; ẹsset ist es wie ẹsset dann?; säirer seid ihr dô säirer jôh; wôrs-de (warst du); wôrn-mær (waren wir); wôrd-er (wart ihr); wemm bẹss dau dann? Zu welcher Familie gehörst du denn? /Frage an ein Kind/; säin om + Verb /Verlaufsform/ dabei sein zu + Verb, z.B. mir säin om melgen

Säit, die; Säiren Saite die S. von dær Gíddar wôr gerẹssen

sämen Samen bilden mær muß dat Onkraut ausreissen, befær-et säämd

sämpisch sumpfig dat ẹss en sämpischer Unnergrônd (Untergrund)

Samsdaach, dä; -dache /Normalwort für/ Sonnabend, Samstag; samsdaachs samstags; samsdaachs nômedaachs samstags nachmittags

sänken, sônk, gesônken sinken

Sarch, dä; Särch Sarg; Sarchnôôl, dä; -nääl Zigarette

särglich besorgt, ängstlich

satt satt; /RW/ ẹsch kann mich nẹt mieh wie s. ääsen ich kann mich nicht mehr als satt essen /als Antwort auf die Aufforderung, noch etwas zu essen/

Sau, die; Säi 1. /übliches Wort für/ Schwein; /RW/ ẹsch hônn doch nẹt mẹt dir de Säi geheet; /RW/ Säi säin Säi, ẹn Kọwwelenz wie ọch häi 2. /auch SW/ schmutziger Mensch; moralisch verwerflicher Mensch; Säi- /mit schwebender Betonung; steigernd: abwertend/ dat ẹss en Säieck (ein sehr schmutziger Bereich); Säibalsch, dä; -bälsch /auch SW/ jmd., der sich u. anderes leicht schmutzig macht; jmd., der hurt; Säibande, die; -en /SW/ su-en S., hônn-se-mær dat Gôôrdedierchen ausgehọwwen; Säibuhnen /Pl./ Futterbohnen; sauen sudeln sau nẹt sụ mẹm Ääsen; ẹt saut (regnet) jaussen dẹ ganze Daach; Saufergel, dat; -er /auch als SW/ jmd., der schmutzig ist, jmd., der zotige Dinge erzählt; Säifrôôß, dä; /o.Pl, derb/ schlechtes Essen wer sall dän S. ääsen? Sauhônd, dä; -hunn /auch als SW/ Bösewicht; Saukerl, dä; -en /ebenso/; saukald sehr kalt; Saukälde, die; /o.Pl./ Mordskälte; Saumensch, dat; -men-scher /auch als SW/ unreinliche Frau; raffinierte Frau, Luder; Sauniggel, dä; -n /auch SW/ Ferkel dæ S. hät ọff de Burrm gespuckt; Saupelz, dä; - /auch als SW/ ein schmutziger Mann, Mensch; Sauôôst, dat; -ääsder /auch als SW/ bes. schlechter Mensch; Sausack, dä; -säck /auch als SW/ bes. schlechter Mensch; Säiblôôs, die; -en Schweineblase (zum Verfüllen mit Schwartenmagen, insbesondere bei Hausschlachtung) Säidier, dat; -er 1. Schwein; 2. /auch SW/ Schmutzfink; Säiflææsch, dat; /o. Pl./ Schweinefleisch; Säifoorer, dat; /o.Pl./ Schweinefutter, ungenießbares Essen; Säikarr, die; -en zweirädriger Anhänger, um Schweine u.a. zu befördern; Säipidder, dä; -n /auch als SW/ Schmutzfink; Säistall, dä; -ställ Schweinestall; /abwertend/ große Unordnung; Säiibsen /PI./ Schweinekartoffeln; säisch schmutzig dau häs disch jôh ganz s. gemacht; Säieräi, die; -en etw. Unordentliches, Zotiges; Säiwẹrrer, dat; /o.Pl./ Sauwetter; /mit Sau- und Säi - gibt es viele weitere Schimpfwörter/

sänken, (dau sänks), sônk, gesônken sinken

sauchen, (dau sauchs, hä saucht), sooch/sauchte, gesoochen/gesaucht saugen

sauer sauer; + sauer Buhnen „saure Bohnen" (ein Gericht); + sauer Moos, dat /o.Pl./ Sauerkraut

Sauerbrään, dat; /o. Pl./ aufstoßende Magensäure; Sodbrennen

Sauerkærschen, die; /PI./ Schattenmorellen

Sauermoosdẹbben, dat; dẹbber Topf zum Einmachen des Sauerkrauts

saufen (dau saifs, hä saift) sọff, gesọffen saufen

Saufkopp, dä; -käpp /auch SW/ Trinker

Saumällisch, die; /o.Pl./ Löwenzahn

schäälen, schọll, geschọllen schimpfen schääl nẹt sư vill mẹt dẹ Kẹnner; 2. nennen wie schilld dä sich dann? wie heißt er?; wie muss man ihn anreden

Schääleräi, die; /o.PI./ Schimpferei, Geschimpfe

schaamen, sịsch s. sich schämen schaamsde dich dann nẹt bẹssjen (überhaupt nicht)?; sich än Grônd unn Burrm (gewaltig, sehr) s.; /RW/ stell dich än de Eck unn schaam dich

Schaank, dä; Schæænk Schrank die hônn en gruusen S. ẹm Schlôôfzẹmmer

Schaans, die; -en Reisigbündel (für den Backofen)

Schæænsjen, dat; Schæænsjer /kleines Reisigbündel/ Schæænzjer hauen Reisig kurzhacken und bündeln (für Heizzwecke)

schaasen fortjagen, derb abfertigen, fristlos entlassen weil-hä ẹmmer fählde, hät dær Chef-en (ihn) geschaast

schäbb schief dat schäbbe Haus; + sich s. lachen sich schief lachen

Schäbb, die; -en Gefäß zum Milch, Wasser... schöpfen; Kelle

Schäbbchen, dat; Schäbbcher kleines Gefäß

Schabbel, die; -n eine alte gebrechliche Frau

schabbelisch gebrechlich die Karr (Karre) wôr ald ganz s.

schabbeln krumm u. unkoordiniert gehen die Oma kọnn nur noch zọm Stohl s.

schäbben schaufeln, schöpfen Sand, Eerd, Schnie, Mälch s., Saand än de Karr s.; Sprichw.: Mir mussen môôl sään, wat dær Läffel nach schäbbt (Wir müssen mal sehen, was wir noch an Geld zusammen bekommen)

Schäbbläffel, dä, -er (Suppen)kelle

Schabellschen, dat; Schabellscher Schemel

Schachel, die; -n einzelnes Glied an einer Kette on dær Kẹtt wôr-en S. kabọdd

Schadull, die; -n 1. Schatulle; 2. ältere Frau

Schäfchen, dat; Schäfcher 1. kleines Schaf; 2. Tannenzapfen

schaffen, (dau schaffs, hä schafft), schaffte, geschafft /das übliche Wort für/ arbeiten mir hônn de ganze Daach schwer geschafft; wo schafft dä dann? wo ist er beschäftigt?; dô hadde mær us Schaffen (viel zu schaffen), bis mær ferdisch wôrn

schaffen, (dau schaffe, hä schafft), schaffte, geschaffen erschaffen

Schaffer, dä; -n jmd., der viel wegschafft dat säin zwien richdische Schaffern, die kannsde ẹmmer brauchen

schäi scheu; /RW/ mach doch de Gäil nẹt s. mach die anderen nicht nervös; immer mit der Ruhe; Schäiklapp, die; -en Scheuklappe

schäichen scheuchen

Schäif, die; Schaiwen Scheibe

Schäimläffel, dä; -er Schaumlöffel; /RW/ die Kluuchheit mẹm S. gefräasen hônn keinen Verstand haben

schäiren, (dau schäids, hä schaidt, scheed, gescheeren scheiden

schäisel, dat; -er 1. Vogelscheuche 2. schrecklicher Mensch oos Polier, dat ẹss villeicht en S.

Schäkel, dä; -n 1. Verschluß einer Kette (Viehhaltung); 2. Art von Karabinerhaken

schälen, (dau schills, hä schillt), schọll, geschọllen schelten, schimpfen

schallen, (et schallt), schallte, geschallt schallen

Schalmei, die; -en Hirtenpfeife mẹng Oba hät mær môôl en S. aus der Rẹnn (Rinde) vonnem (von einem) Erlebeemchen gemacht

schämberlich zu anspruchslos, auch: unter der Würde sein

schammerieren verschandeln, beschädigen; verschammerieren dau häs dat schiene Booch v.

Schan(de), die; /o.Pl./ Schande

Schandmaul, dat; -mailer /auch derbes SW/ jmd., der über andere herzieht vær däm mussde dich ẹnôôcht nämmen, dat ẹss en bies S.; vgl. Schann

Schandárm, dä; -en /veraltet/ „Gendarm" Polizist; vgl. Schọndarm

Schänken, dä; -er Schinken

Schann, die; /o.Pl./ Schande; /RW/ et ẹss en Sẹnn (Sünde) unn S. es ist außerordentlich schade, bedauerlich, moralisch verwerflich; vgl. Schande

Schärm, dä; -en Schirm

Scharnsdefeecher, dä; -n Schornsteinfeger

Scharnsden, dä; -er Schornstein

schärrn scharren die Hähner s. ẹm Dreck

Schärrn, dä; - grobe Erdbrocken auf dem Acker Mir hônn de ganze Daach S. ọff däm Feld geklôbbt.

Schärwel, die; -n Scherbe On dær Stäänebächer Burchruin wôrn vill aale Schärweln ze fẹnnen; vgl. Schwerwel

Schärz, die; -en Schürze; vgl. Scherz; Schärzebännel, dä; -er Band zum Festbinden der Schürze

Schass, die; -en Brett mit einer langen Stange, um das Brot in den Backofen des Backhauses einzuschieben oder aus ihm herauszuholen;

schassmôôß kọmmen zum richtigen Augenblick kommen Dä kôôm mær grôôd schassmôôß, dat ẹsch-em môô richdisch de Määnung sôôn kọnn.

Schäss, die; /Pl./ etwas ungezügeltes Treiben

Schässjer, die; /Pl./ Anekdoten, Späße

Schässlong, dat; -er Sofa

Schawäärẹng, die; /o.Pl./ Durcheinander, unhaltbare Zustände